Zwischenzeitlich
 
 
5.3.1476 2'000 Berner treffen in Murten ein und beginnen mit dem Ausbau und der Befestigung der Stadtmauern. Viele erbeutete Kanonen von Grandson werden in den Verteidigungswall einbezogen.
12.3.1476 Karl der Kühne hat natürlich vernommen, dass die Eidgenossen wieder nach Hause gegangen sind. So sammelt er seine versprengten Truppen oberhalb von Lausanne auf der Plaine du Loup.
18.3.1476 Die Berner erfahren durch ihre Spione, dass Karl zu einem erneuten Feldzug gegen sie rüstet. Sie senden Boten an die Tagsatzung mit der dringlichen Bitte sofort kräftig Truppen bereitzustellen um der immer noch bestehenden Gefahr zu begegnen.
Die Tagsatzung gibt jedoch Bescheid, wenn Bernergebiet angegriffen werde, werden sie ihrem Bündnispartner gemäss dem Vertrag beistehen. Solange Bern jedoch das savoyische Murten besetzt halte und so Karl provoziere, sehen sie keinen Anlass Bern zu unterstützen. Rund 1'000 Freiwillige wollen sie jedoch auf den Weg schicken um die Freiburger zu verstärken. Die Tagsatzung ist der Ansicht, dass dies schon mehr als genug sei.
28.3.1476 Die versprochenen 1'000 Mann sind in Freiburg noch nicht eingetroffen. Die Berner, Freiburger und Hilfstruppen aus dem verbündeten Österreich und der Niederen Vereinigung führen einen Vorstoss auf Romont durch. Die Berner beabsichtigen dadurch die Alten Orte (Innerschweizer) in den Kampf mitzureissen. Der Angriff muss jedoch abgebrochen werden, die Verteidigung von Romont hält.
31.3.1476 Bern teilt der Tagsatzung mit, dass Murten nicht eine savoyische, sondern eine freie Reichtsstadt sei, welche im Bunde mit Bern stehe.
April 1476 Die versprochenen 1'000 Mann von der Tagsatzung treffen endlich, unter Führung von Hans Waldmann, in Freiburg ein.

Bern bestürmt den französischen König Ludwig XI, endlich in den Krieg einzugreifen. Ludwig hat den Sieg der Eidgenossen bei Grandson freudig zur Kentnis genommen, befand jedoch, dass die Truppen von Karl keineswegs geschwächt seien. Ludwig blieb mit einem starken Heer in Lyon bewegungslos stehen und wartete ab welchen Ausgang die sich abzeichnende nächste Schlacht nehmen würde.

Karl der Kühne verheiratet im Dom zu Lausanne seine Tochter mit dem Sohn von Kaiser Friedrich III. Kaiser Friedrich verbietet in der Folge der Niederen Vereinigung und Herzog Sigmund von Österreich die Eidgenossen zu unterstützen.

Yolanda von Savoyen unterstützt Karl mit Geld und Söldnern.

Karl versucht mit 4'000 Mann das Wallis zu unterwerfen. Er benötigt dringend neue Söldnertruppen aus Italien. Die Walliser und Simmentaler versprengen jedoch Karls Truppen und setzen einen italienischen Söldnertrupp ausser Gefecht.

Es wird berichtet, dass zwischen Neapel und Brüssel die Strassen mit Artillerie und Soldaten, die auf dem Weg zu Karls Lagerplatz sind, völlig verstopft sind. Täglich sind Boten von Lausanne aus in alle Himmelsrichtungen unterwegs um in ganze Europa ihre Herzöge und Grafen über das Geschehen zu unterrichten. Die Kuriere werden natürlich unterwegs von der Bevölkerung ausgefragt und so richten sich schliesslich die Augen aus ganz Mitteleuropa auf Lausanne.

1.4.1476 Bern gibt den Befehl, möglichst viele Männer aus Stadt und Land zu stellen.

Adrian von Bubenberg wird vom Berner Rat, der Oberbefehl über Murten erteilt. Bubenberg nimmt den Oberbefehl an, obwohl er von demselben Rat aus Amt und Würden entfernt worden war. Bubenberg bleibt sich treu, er wollte immer nur das Beste für Bern.

8.4.1476 Bubenberg übernimmt das Kommando in Murten. Er lässt Häuser, welche an der Aussenseite an die Stadtmauern grenzen abreissen, Schiffe bereitstellen, welche die Versorgung der Stadt über den See gewährleisten können und genügend Nahrungsmittelvorräte anlegen um einer Belagerung stand zu halten. Sein strenges Regime soll der Besatzung klar machen, dass die Stadt, nicht wie in Grandson, einfach aufgegeben wird.
27.5.1476 Karl der Kühne bricht mit seinem « neuen » Heer auf. Seine Truppen bestehen in der Hauptsache aus Söldnern. Die Moral der Truppe steht nicht zum Besten. Das Debakel in Grandson zeigt Wirkung in der Motivation. Nur der Sold scheint sie noch beisammen zu halten.
Karl ist die meiste Zeit griesgrämig, mürrisch, er fühlt sich um den Sieg in Grandson durch unglückliche Zufälle betrogen. Seine Truppen motiviert er mit Gemecker, Gestänker und übertriebener Härte. Seine Beliebtheit sinkt auf die Höhe des Soldes.
29.5.1476 Karl lässt sein Heer eine Woche lang am Jorat Lagern. Er will diesmal den Kriegsschauplatz selbst wählen und nichts dem Zufall überlassen.
Die Berner erscheinen jedoch nicht auf dem Schlachtfeld. Die Tagsatzung will keine Truppen nach Savoyen senden. Sie erachtet das Ganze als Angelegenheit von Bern.
3.6.1476 Karl schickt den Prinzen Jakob mit einem Trupp voraus um das Gelände und fremde Truppenbewegungen zu erkunden. Prinz Jakob stösst bis nach Ins vor. Dort wird er von der Landbevölkerung in sumpfigem Gelände gestellt. Durch das Geschrei und das Gelände beeindruckt weicht er wieder ins Lager von Karl zurück.
5. / 6.6.1476 Karl rückt langsam und auf der Hut, bis Thierrens vor. Er will sich nicht wieder durch die Eidgenossen überraschen lassen und wählt immer einen Lagerplatz den er gut verteidigen kann.
7. / 8.6.1476 Karl rückt bis Estavayer vor. Immer mit der gebührenden Vorsicht auf seine Gegner.
9.6.1476 Karl erhält von seinen Spähern die Nachricht, dass der Feind in Avenches stehe. Er setzt sein Heer in Bewegung. Es waren jedoch nur ein paar hundert Mann aus Murten, welche nach dem Ausschwärmen von Karls Truppen, sich sofort wieder nach Murten verzogen.
Erst da entschliesst sich Karl den Weg über Murten nach Bern zu wählen und nicht jenen über Freiburg. Sein Heer zieht bis vor Murten und errichtet den Lagerplatz.

Bis zu diesem Zeitpunkt wusste der Berner Rat nicht was Karl im Schilde führte. Wohl deshalb, weil Karl dies selbst nicht gewusst hatte. Im Berner, Freiburger und Solothurner Gebiet wird sofort alarmiert. Die Glocken läuten und die Hochfeuer werden angezündet. Die Berner setzten sich in Bewegung um die Flussübergänge bei Gümmenen und Laupen zu sichern.

10.6.1476 Karl umschliesst Murten und beginnt mit der Belagerung. Um Feinde im Rücken auszuschliessen, musste Murten zuerst genommen werden.
12.6.1476 Karl versucht die Brücken über die Flüsse zu nehmen. Seine Truppen bleiben erfolglos und kehren schliesslich zurück ins Lager bei Murten.

Bern alarmiert sogleich die Tagsatzung. Jetzt war eingetroffen was sie brauchten um die ganze Eidgenossenschaft zu mobilisieren. Die Tagsatzung konnte die Hilfe nicht mehr verweigern.